Erfahrungswerte bei Honoraren für Autorenlesungen, etc

Hallo zusammen,

wir möchten unser Veranstaltungsprogramm neu ausrichten und uns stärker auf Vorträge zur Medienkompetenz (für Erwachsene und Eltern) sowie Lesungen (für Erwachsene und Jugendliche, idealerweise mit bekannteren Autor:innen oder zu Sachthemen) konzentrieren. Damit stellt sich uns die Frage nach der realistischen Budgetplanung für Honorare und wir hoffen, dass ihr uns da mit euren Erfahrungen weiterhelfen könnt:

  • Vorträge zur Medienkompetenz: Welche Honorare sind hier üblich? (z. B. pro Referent:in oder Workshop)

  • Lesungen mit Autor:innen: Wie hoch sind eurer Erfahrung nach die Honorare – besonders bei bekannteren Namen.

Liegen wir mit ca. 1.000 € Honorarkosten pro Veranstaltung im richtigen Bereich, oder sollte man eher mit mehr/weniger kalkulieren?

Zum Hintergrund: Bisher hatten wir eine Kleinkunstreihe. Da aber Kabarett und Comedy bei uns in der Stadt aber mittlerweile anders bedient werden und die Kartenverkäufe nicht mehr so sind wie wir und die Künstler:innen sie sich wünschen, möchten wir uns neu aufstellen.

Schon einmal vorab vielen Dank für alle Tipps!

Und falls ihr Empfehlungen für Referent:innen oder Agenturen (insb. im oder in der Nähe vom Ruhrgebiet) habt, auch die nehmen wir sehr gerne!

*bearbeitet um 1.000 € “Honorarkosten” erklärend zu ergänzen

Bei Autorenlesungen sind 1.000 € eine realistische Hausnummer, je nachdem, wen ihr einladet. Das hat nicht immer etwas mit dem Bekanntheitsgrad zu tun, teilweise gibt es für Bibliotheken günstigere Preise als für Lesungen in Buchhandlungen. Das hat aber, meiner Erfahrung nach, immer etwas mit dem Autor zu tun. Bei Sabine Thiesler, Gisa Pauly oder Anna-Maria Caspari zum Beispiel kommt man mit 1000 € inkl. Anfahrt und Übernachtung hin. Ein Waldi Lehnertz (80-€-Waldi aus “Bares für Rares”) wollte 1.500 €. Da haben wir dankend abgelehnt. Frag bei den Honoraren immer nach, wie viel MWSt dazu kommt. Manchmal ist es 7%, manchmal 19 %.

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Es kommt darauf an, was Sie unter “bekanntere” Autor*innen verstehen. Natürlich gibt es sehr hochpreisige, andere (in meinen Augen bekanntere), die weit unter den von Ihnen veranschlagten 1000 € liegen (vor allem im Kinderbuchbereich). Empfehlen kann ich Alexander Steffensmeier (“Kuh Lieselotte”) aus Münster.

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Es gibt dafür keine pauschale Antwort, da vieles von Umfang, Zielgruppe und Aufwand abhängt.

Für Workshops im Bereich Medienbildung bzw. Medienkompetenz würde ich mindestens 75 € pro Stunde ansetzen – zuzüglich der Vor- und Nachbereitung, die oft einen erheblichen Teil der Arbeit ausmacht. Honorare zwischen 70 - 90 Euro pro Stunde sind durchaus angemessen.

Eine gute Orientierung bietet der Basishonorarrechner von ver.di:

Dort kann man das Honorar auf Grundlage des TVöD berechnen.

Zur Einordnung:
Eine (Medien-)Pädagog*in liegt in der Regel zwischen Entgeltgruppe E9b und E11, wobei E11 meist passender ist – je nach Verantwortungsbereich und Aufgaben.

Mit einem Budget von 1.000 € für Workshops kommt man in der Praxis kaum weit, vor allem wenn noch Technikbereitstellung oder Materialkosten dazukommen.

Zur groben Orientierung:
Für einen einwöchigen Ferienworkshop sollte man mit mindestens 3.000 – 3.500 € rechnen.
Bei Einzeltagen natürlich entsprechend weniger, aber auch hier sollten Fahrtkosten und weitere Auslagen berücksichtigt werden.

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